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T. caliginosa - Aggregat
werden die Arten T. caliginosa, T. cotagaitensis, T. porongoensis und T. tenebra gezählt.
T. caliginosa W. Till 1984 war in Herbarien schon lange bekannt, aber unter dem Namen T. myosura geführt. Später wurde die Art von Prof. W. Rauh zu der in Brasilien beheimateten T. crocata gestellt und als T. crocata var. tristis beschrieben (1983). Aufgrund der morphologischen Unterschiede und der beiden weit getrennten Areale schien dem Autor und Diaphoranthema- Spezialisten W. Till eine Neubeschreibung gerechtfertigt. rechts : T. caliginosa HR9071 auf Oreocereus neocelsianus bei Yunchara, Tarija, 3000m, Bolivien
T. caliginosa ist im Andenbereich Boliviens ungefähr von der Stadt Cochabamba aus nach Süden bis in die Provinz La Rioja in Argentinien nachgewiesen. An ihrem südlichsten Standort wächst diese Art 1100 m hoch, ansonsten aber nur in Höhen zwischen 2300 m und 3500 m.
links : T. caliginosa HR19016 und T. virescens auf Oreocereus neocelsianus bei Otavi, 3400m, Potosi, Bolivien
An niedriger gelegenen Standorten, wie zum Beispiel bei der Form aus Aiquile, HR5261, 2400 m, Cochabamba, ist die Farbe der Kronblätter gelb bis bräunlich gelb und die Blätter sind grau (anliegend beschuppt). Mit zunehmender Höhe nimmt der Grad der Beschuppung zu und die Farbintensität wird intensiver.
rechts : T. caliginosa HR7098 auf Helianthocereus pasacana, 2400m, Tilcara, Quebrada de Humahuaca, Jujui, Bolivien Bei Pflanzen von höher gelegenen Fundorten wie Otavi, 3400m, bzw. Cotagaita, 3000 m, beide Dept. Otavi, sind die Blätter schneeweiß und filzig und die Blütenfarbe ist so dunkel violettbraun, dass sie fast schwarz erscheint. Alle Blüten duften stark und angenehm.
T. caliginosa in den Orten Epizana und Aiquile, Cochabamba, Bolivien
T. cotagaitensis L. Hromadnik in Till & Hromadnik 1984
Auf dem Weg vom Rio Tumusla südwärts zum Ort Cotagaita ist ein Bergrücken von ungefähr 3000 m Höhe zu überqueren. Die Dornsträucher und fallweise auch die Säulen von Oreocereus neocelsianus sind bewachsen von einer Fülle an Diaphoranthemen in verschiedenen Formen.
Oreocereus neocelsianus in den Bergen oberhalb des Ortes Cotagaita, 3000m, Potosi
Neben einer ganz kleinen, in dichten, kugeligen Klumpen wachsenden Form von T. capillaris gibt es T. pedicellata, T. aizoides, eine blendendweiße T. caliginosa und kompakte Formen von T.hirta (forma minor).
Eine zusammen mit der größeren T. caliginosa ausschließlich auf Oreocereus wachsende weiß beschuppte Diaphoranthema war mit ihrem grazilen Wuchs, den weichen Blättern und dem sitzenden Blütenstand mit den schwarzvioletten Kronblättern sofort als neue Art zu erkennen. T. cotagaitensis HR5093 auf Oreocereus neocelsianus, Berge oberhalb Cotagaita, 3000 m, Potosi, Bolivien. Links eine Aufnahme aus der Kultur nach 28 Jahren. Die Blütenfarbe erreicht nicht imer die Farbintensität wie in der Natur.
T. cotagaitensis ist bisher nur von der Typuslokalität in wenigen Exemplaren bekannt, ist offenbar sehr selten und dort endemisch. In Kultur blüht die Pflanze regelmäßig und vermehrt sich vegetativ ausgezeichnet.
T. tenebra L. Hromadnik & W. Till 1991
Die Art ist ausschließlich in Argentinien und nur auf einigen Felsstandorten in den Provinzen Catamarca und La Rioja verbreitet. Sie bewohnt mittlere Höhen zwischen 800 m und 1900 m.
links und oben : T. tenebra HR7322 auf Sandsteinfelsen in der Sierra de Chamical, 800m, La Rioja, Argentinien Wie zahlreiche andere speziell argentinische Arten hat T. tenebra nicht nur tiefe Wintertemperaturen zu ertragen, sondern, damit verbunden, auch eine monatelange absolute Trockenheit. Die Blätter, die sonst einen runden Querschnitt aufweisen (einer der Unterschiede zu T. gilliesii fa. maior), schrumpfen dann völlig ein, werden flach und haben tiefe runzlige Längsrillen (Foto rechts unten). links: T. tenebra HR7247, Tinogasta, 1900m, Catamarca, Arg. rechts: T. tenebra HR7257 an der Cuesta de Miranda, 1850m, La Rioja, Arg.
links: endlich erwachsen ! Aussaat 1981 von mitgebrachten Samen. Fast alle Arten aus extremen Klimaten mit langen, heißen Trockenperioden im Sommer und großer Kälte im Winter wachsen sehr langsam - so auch T. tenebra.
T. porongoensis L. Hromadnik & P. Schneider 1988
Gefunden wurden nur wenige Pflanzen auf verschiedenen Felsformationen in der Sierra de Chamical, 800 m, La Rioja, Argentinien.
T. porongoensis wächst vergesellschaftet mit T. retorta, T. tenebra und T. duratii aus der Untergattung Phytarrhiza und es gibt Vermutungen, es könnte sich möglicherweise um einen Naturhybriden zwischen den beiden letzteren Arten handeln. Einige aus Samen nachgezogene Pflanzen spalten aber nicht auf, sondern es wird aus ihnen wieder T. porongoensis. T. porongoensis HR7331 aus der Sierra de Chamical, 800m, La Rioja, Argentinien
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