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Kulturanleitung für die Wassernuss:


Die Wassernuss (Trapa natans) ist eine selten gewordene,  wärmebedürftige, vom Aussterben bedrohte einjährige Schwimmpflanze, die zu einer erfolgreichen Pflege und Vermehrung der Beachtung einiger Hinweise bedarf. Da die Wassernuss neuerdings in Gartencentern und Baumärkten angeboten wird, sei davor gewarnt, Pflanzen zu kaufen, die von ihrer Nuss abgetrennt wurden. Die Chancen, solche Pflanzen zur Entwicklung zu bringen, sind gering.

Die Wassernuss ist von ihrer Lebensweise und ihrer Gestalt her eine äußerst interessante, ästhetisch ansprechende Pflanze, und es lohnt sich, in der botanischen Literatur über sie nachzulesen !

Die Familie der Hydrocaryaceae hat nur eine Gattung: Trapa (HEGI, Flora von Mitteleuropa ).

Zur Kultur :

Es ist aussichtslos, die Wassernuss in einem der üblichen (nährstoffarmen) Folienteiche zusammen mit anderen Wasserpflanzen pflegen zu wollen. Sie wird zwar austreiben und eine Blattrosette bilden. Doch schon bald, wenn die Reservestoffe der Nuss aufgezehrt sind, stagniert das Wachstum wegen Nährstoffmangels, die äußeren Blätter färben sich rötlich. Sie mag noch bis zum September durchhalten, aber keimfähige Nüsse für eine Weiterkultur werden von der einjährigen Pflanze nicht gebildet !

Daher ist ein eigener Behälter für die Wassernuss erforderlich.

Es genügt bereits ein größerer (dichter) Blumentopf, Plastikkübel, eine Mörtelwanne oder ähnliches, in den Boden versenkt, damit sich das Wasser im Hochsommer nicht überhitzt. Ich selbst pflege die Wassernuss in einer in den Boden versenkten alten Badewanne, wie man sie auf Schrott- oder Recyclingplätzen leicht findet. Als Bodengrund wird eine ca. 10 cm hohe Schicht aus nährstoffreicher, möglichst kalkarmer Komposterde oder Humusschlamm eingebracht, darüber mindestens 15 cm kalkarmes Wasser.

Der Standort des Behälters sollte möglichst viel Sonne erhalten, eher schattige Plätze sind für die licht- und wärmebedürftige Pflanze völlig ungeeignet. Die Wassernuss bewohnt von Natur aus seichte Humusschlammseen und liebt warmes, weiches, nährstoffreiches Wasser.

Blüte der Wassernuss; die Früchte reifen unter Wasser

Sollte das Wachstum stagnieren, muss nachgedüngt werden, organisch, schlimmstenfalls mit Blaukorn oder Osmocote ( ca. 60 g
pro Quadratmeter Wasserfläche im Hochsommer ).

 

Fühlt sich die Pflanze wohl, so bedeckt sie bald die gesamte Wasserfläche mit sattgrünen, üppigen Tochterrosetten, die sich oft aus Platzmangel über die Wasserfläche erheben und Blätter über den Rand des Gefäßes strecken. Solche Pflanzen bilden reichlich Nüsse fürs nächste Jahr.

rechts : Trapa natans in Kultur in einer Badewanne

 

links : die essbaren Nüsse sind von äußerst interessanter Gestalt, mit zwei Paaren gegenüberliegender dornartiger Fortsätze, an denen sich feine Widerhaken befinden.

 

 

Die Nüsse dürfen nicht austrocknen und müssen unter Wasser gelagert werden, um die Keimfähigkeit nicht zu verlieren !
Nicht alle Nüsse keimen im darauf folgenden Jahr. Zum Beispiel haben von 98 im Jahr 2003 nicht gekeimten Nüssen Anfang Mai 2004 doch noch 28 ausgetrieben, 8 waren ausgefault, 62 werden weiter beobachtet.

 


unten : das größte Vorkommen an der March, das wir kennen, befindet sich bei Drösing am Rande eines Teiches, in dem früher der kalkfreie Marchsand gebaggert wurde. Die Rosetten bedecken im Sommer dicht die Wasseroberfläche. Wird dieses Vorkommen zu einem Naturschutzgebiet, oder zieht auch hier die Natur den kürzeren gegenüber Nutzungsansprüchen ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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last modified 21. 12. 2004